Katholische Bestattung
„Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“
Johannes 11,25
Bestattungsformen der katholischen Kirche
Bei der Wahl der Bestattungsform werden bei den Katholiken nicht alle Formen ohne weiteres geduldet. Gemäß ältester christlicher Tradition ist die Erdbestattung die klassische Form der Bestattung. Seit einigen Jahren wird auch die Feuerbestattung von der katholischen Kirche genehmigt, allerdings wird der Umgang mit der Asche des Verstorbenen vom Vatikan klar definiert: Nach der katholischen Lehre ist die Aufbewahrung der Asche in Wohnräumen oder in nicht dafür vorgesehenen Objekten, sowie das Verstreuen in der Natur, als auch die Verarbeitung zu Schmuck- oder anderen Erinnerungsstücken untersagt. Daraus geht hervor, dass bei einer Feuerbestattung die Überreste des Verstorbenen an einem heiligen Ort, wie dem Friedhof, einer Kirche oder einem dafür vorgesehenem Andachtsort die letzte Ruhe finden.
Orte der katholischen Bestattung
Die katholische Trauerfeier wird normalerweise in zwei Teile aufgegliedert. Der erste Teil findet in der Kirche als Totenmesse und der zweite Teil am Grab als Begräbnis statt. Wird eine Feuerbestattung gewünscht, so endet die Trauerfeier in der Kirche.
Ablauf der Katholischen Bestattung in der Kirche
Die katholische Trauerzeremonie besteht aus einem traditionellen Ritual, das nach einem vorgeschriebenen Ablauf funktioniert.
Die Eröffnung beginnt mit einem Orgelspiel oder wird eventuell, individuell mit Chorgesang gestaltet. Danach folgt der Segen der Urne oder des Sarges mit Weihwasser. Dabei wird an die Taufe und das christliche Leben des Verstorbenen erinnert, dies besagt:
„Mit Jesus Christus bist du durch die Taufe verbunden, mit ihm bist du gestorben, mit ihm wirst du leben.“
Der Geistlichen beginnt dir Trauerfeier mit einem Kreuzzeichen und einer Grußformel, worauf die Trauergemeinde antwortet:
Priester: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Gemeinde: „Amen“
Priester: „Der Vater des Erbarmens und der Gott allen Trostes sei mit euch.“
Gemeinde: „Und mit deinem Geiste.“
Als nächstes folgt das Kyrie-Gebet mit Antwortgesang. Das Kyrie gibt es in zahlreichen Variationen, die sich je nach Anlass aufgliedern. Jedoch bleibt der Erbarmungsruf, der von der Trauergemeinde gesprochen oder gesungen wird gleich. Er kann auf Griechisch oder Deutsch gesprochen werden:
„Kyrie, eleison! – Herr, erbarme dich (unser)!
Christe, eleison! – Christus, erbarme dich (unser)!
Kyrie, eleison! – Herr, erbarme dich (unser)!“
Nach dem kurzen Eingangsgebet, dass die Situation im Thema aufgreift, folgt die Schriftlesung aus der Heiligen Schrift, der Bibel. Eine Lesung aus dem Alten oder Neuen Testament wird mit den Worten „Wort des lebendigen Gottes“ beendet. Die Gemeinde antwortet darauf: „Dank sei Gott“. Eine Lesung aus dem Evangelium endet mit den Worten: „Evangelium unseres Herrn Jesus Christus“, wird mit „Lob sei dir, Christus“ beantwortet.
Anschließend folgt die Homilie, eine Trauerpredigt. In der, dafür Sorge zu tragen ist, dass das Licht Jesu Christi auf die Ereignisse des Lebens und der Auferstehung strahlt, die auf das Leben des Verstorbenen projiziert wird. Mit anschließender Stille haben die Angehörigen die Möglichkeit die Worte der Predigt auf sich wirken zu lassen und das eigenen Leben und das Leben des Verstorbenen zu bedenken.
Daraufhin wird die Gemeinde dazu aufgefordert gemeinsam ein Lied zu singen oder zusammen ein Psalm zu beten. Somit wird die Trauergemeinde aktiv einbezogen, nachdem sie nun lange Zeit zugehört hat.
Die Erlösbitten werden kollektiv ausgesprochen. Die Trauergemeinde bittet laut um die Erlösung der/des Verstorbenen mit den Worten: „Erlöse Sie/Ihn“. Danach wird ein Gebet zur Lobpreisung Gottes gebetet mit der Bitte, den Verstorbenen bei sich aufzunehmen und dass die Hinterbliebenen Trost erlangen können.
Sofern keine Grablegung mit Fürbittgebeten folgt, werden an dieser Stelle die Fürbitten mit dem Vaterunser gebetet und der Wortgottesdienst endet mit dem erklingen der Musik, sodass die Trauergäste in Stille die Kirche verlassen können.
Findet jedoch eine Prozession zur letzten Ruhestätte statt, wird das Sarggeleit von Glockenklängen begleitet.
Ablauf der Katholischen Bestattung am Grab
Nachdem sich alle Trauergäste vollständig am Grab versammelt haben, spricht der Geistliche ein kurzes Schriftwort aus dem Alten oder Neuen Testament als Einleitung des Begräbnisses. Bevor der Sarg hinab gelassen wird, wird er mit Weihwasser besprengt, oft auch mit Weihrauch inzensiert.
“In der Taufe bist du mit Christus begraben worden und hast in ihm neues Leben empfangen. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.”
Beim einsenken des Grabes in die Erde spricht der Priester folgende Wort:
“Wir übergeben den Leib der Erde. Christus, der von den Toten auferstanden ist, wird auch unsere Schwester/unseren Bruder N: ____ zum Leben erwecken.”
Der Priester nimmt die Schaufel befüllt mit Erde und führt den ersten Erdwurf aus, der für die Vergänglichkeit des Menschen steht und spricht dazu:
“Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück. Der Herr aber wird dich auferwecken.”
Das Grab wird mit einer Kreuzgeste bezeichnet, als Symbol von Leben und Sterben in Jesus Christus. Dazu trägt er dieses Zitat vor:
“Das Zeichen unserer Hoffnung, das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus, sei aufgerichtet über deinem Grab. Der Herr schenke dir seinen Frieden.”
Die Trauergemeinde spricht gemeinsam das Apostolische Glaubensbekenntnis:
Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Im Anschluss zum Glaubensbekenntnis werden die Fürbitten gesprochen. Man betet für den Verstorbenen, die Hinterbliebenen und für die früheren Verstorbenen. Im Anschluss dazu richtet man sich mit dem Vaterunser an Gott bevor man zum Schlusssegen durch den Geistlichen kommt, der der Trauergemeinde göttliche Lebenskraft und Schutz zuspricht.
Nun ist auch die Gelegenheit geboten, sich von dem Verstorbenen zu verabschieden, hierbei tritt die Trauergemeinde nacheinander an das Grab des Verstorbenen und es obliegt einem selbst, ob man sich mit einem leisen Gebet oder einem Abschiedsgruß dimittiert.
Gegeben falls kann man den Angehörigen sein Mitgefühl bekunden. Sollte es jedoch nicht der Fall sein, nimmt man auf den Wunsch der Angehörigen Rücksicht, indem man in Stille den Friedhof verlässt.