Orthodoxe Bestattung

„Gott hat die Menschen aus Erde erschaffen und zu dieser sollen sie zurück.“

Bei der russisch-orthodoxen Religion ist die Erdbestattung die reguläre Form der Beisetzung. Wird doch eine Feuerbestattung gewünscht, wird vom zuständigen Geistlichen geprüft, ob es vonnöten ist.

Ablauf Orthodoxe Bestattung

Nachdem der Tod bestätigt worden ist, wird die Waschung des Leichnams vorbereitet. Dafür wird der Verstorbene in Richtung Osten aufgebahrt mit dem Kopf zu den Heiligenbildern. Hier übernehmen die Hinterbliebenen die Waschung und hüllen den Verstorben in helle Kleidung. Dieses symbolisierte Licht und das Paradies. Die Hände werden auf der Brust kreuzförmig, die rechte Hand über die linke, zusammengelegt. Bevor der Leichnam in den Sarg gelegt wird, wird dieser mit Weihwasser besprengt.
Die Orthodoxe Bestattung gliedert sich in drei Abschnitte auf:

  • Die Heilige Messe
  • Die Verabschiedung
  • Der Gang zur Grabstätte

Der Abschied und die Beerdigung finden am dritten Tag nach dem Tod statt und werden durch einen orthodoxen Priester in einer orthodoxen Kirche vollzogen. Sollte es jedoch nicht möglich sein, darf die Beisetzung als Ausnahme in eine Friedhofskapelle oder einer Trauerhalle an der Grabstätte stattfinden.

Ablauf der Trauerfeier einer orthodoxen Beerdigung

Es ist üblich, dass sich die Hinterbliebenen am offen Sag verabschieden. Dem Verstorben wird eine Ikone (ein Abbild Gottes, der Heiligen Mutter Gottes oder des Namenpatrons) in die Hände gelegt. Des Weiteren platziert man dem Verstorbenen ein Papierband mit einem Gebetstext auf die Stirn, in dem Gott dreifach gelobt und um Erbarmen angefleht wird:

„Heiliger Gott, heiliger starker [Gott], heiliger unsterblicher [Gott], erbarme dich unser.“

An die Hinterbliebenen werden kleine Kerzen verteilt, die sie während der Liturgie in der linken Hand halten. Während der Aussegnung beräuchert der Priester den Sarg mit Weihrauch. Der kirchliche Ritus der Aussegnung läuft wie folgt ab:

  • das 17. Kathisma aus dem Psalter wird gelesen
  • die Troparien für den Verstorbenen werden gesungen
  • zwischen diesen Teilen werden Ektenien für den Verstorbenen gelesen (Bitten für den Verstorbenen)
  • Kanon-Hymnus mit dem Refrain «Lass ruhen, 0 Herr, die Seele Deines entschlafenen Dieners (oder Deiner entschlafenen Dienerin oder Deiner entschlafenen Diener).»
  • die Makarismen (Seligpreisungen) mit Troparien und die Epistel werden gesungen
  • das Evangelium wird gelesen
  • das Absolutionsgebet wird gesprochen, in dem die heilige Kirche den jüngst Entschlafenen durch den Priester von allen Flüchen, Schwüren, Verwünschungen und von allen Sünden losspricht (wenn der Mensch vor seinem Tod Zeit gehabt hat zu bereuen)

Das Absolutionsgebet wird auf Papier geschrieben und dem Verstorbenem in die rechte Hand gelegt. Mit dem Abschied vom Toten, endet die Aussegnung, die von einem Chorgesang begleitet werden kann. Alle Angehörigen, die Abschied nehmen, verbeugen sich vor dem Sarg bis zur Erde und küssen das Papierband, das auf der Stirn des Verstorbenen liegt. Bevor der Sargdeckel geschlossen wird, deckt der Priester dem Verstorbenen das Gesicht mit einem Tuch ab und streut Erde darauf als Zeichen, dass der Verstorbene der Erde übergeben wird.

Ablauf orthodoxe Beerdigung

Unter Gesang und Beräucherung mit Weihrauch folgt der Gang zum Grab. Am Grab wird dem Verstorbenen ein Gebet gesprochen und unter Gesang in die Erde gelassen. Die Trauergäste halten auch währenddessen die kleinen Kerzen in der Hand. Bevor die Beisetzung endet, können noch Dankes- und Abschiedsreden gehalten werden. Nachdem das Grab mit Erde und Blumenkränzen bedeckt ist, wird dem Verstorbenem das Himmelreich gewünscht und die Grabstätte verlassen.

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